Cannabis kann Appetitlosigkeit bei Krebspatienten beseitigen

Von Matthias Bossaller
23. Februar 2011

Krebspatienten leiden wegen der Nebenwirkungen einer Chemotherapie an Appetitlosigkeit. Viele sterben sogar häufig nicht wegen der Krankheit selbst, sondern an den Folgen der Mangelernährung. Die Ergebnisse einer Studie der kanadischen Universität Alberta könnten helfen, die Lust auf Essen bei den Krebspatienten wiederherzustellen.

THC, der Hauptwirkstoff der Hanfpflanze, löst Hungergefühle aus. Diese Wirkung untersuchte eine Wissenschaftlerin der kanadischen Universität bei 21 Chemotherapie-Patienten. Ein Teil der Testpersonen erhielten Tabletten mit dem THC-Wirkstoff, ein anderer gleich aussehende Pillen, die kein THC enthielten. Im Anschluss an die Studie gaben 73 Prozent der Patienten, die Cannabis in ihren Tabletten hatten, an, dass sie nun wieder besser essen würden und 55 Prozent schmeckte das Essen auch wieder besser.

Ein anderer angenehmer Nebeneffekt: Die Probanden fühlten sich entspannter und schliefen besser. Aus der anderen Gruppe äußerten sich nur 30 Prozent positiv.

Alle Versuchspersonen vertrugen die Pillen gut. Die Wissenschaftler hoffen nun, dass mehr Ärzte die Cannabis-Methode bei Krebspatienten anwenden.