Forscher behandeln Krebs mit Herpesviren

Bei frühzeitiger Diagnose könnte Krebs unterstützend mit veränderten Herpesviren behandelt werden

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
19. Januar 2011

Das Magazin "Clinical Cancer Research" hat eine Studie veröffentlicht, die eine erfolgreiche Kombinationsbehandlung gegen Krebs beschreibt. Forschern aus England ist es gelungen, Krebszellen mithilfe von Herpesviren, die gentechnisch verändert wurden, zu zerstören und durch das Aktivieren von Immunzellen gleichzeitig das Immunsystem zu stärken.

Durchführung der Therapie

Dabei wird das Virus in die Krebszelle geleitet, wo es sich ausbreitet. Gesunde Zellen werden nicht infiziert. Wenn es sich vermehrt hat, zerstört es die kranken Zellen und bildet menschliches Protein, was sich positiv auf das Immunsystem auswirkt. Erste Erfolge wurden an Patienten mit Krebs an Kopf und Nacken (also auch Zungen- und Rachenkrebs) erzielt.

Insgesamt nahmen 17 Krebspatienten an der Studie teil, bei den meisten von ihnen zeigte die Behandlung aus Chemo- oder Strahlentherapie zusammen mit dem neuen Verfahren Wirkung. Insgesamt kam es bei 83 Prozent der Probanden nach Abtöten der Krebszellen zu keinem Rückfall mehr. Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist jedoch, dass die Erkrankung frühzeitig erkannt wird.