"Trojanische Pferde" in Krebszellen einschleusen - radioaktive Krebstherapie ist sehr erfolgreich

Neuroendokrine Tumore können mit neuer Krebstherapie wirksam behandelt werden

Von Cornelia Scherpe
7. Dezember 2010

Radioaktive Krebstherapie hat sich in den letzten Monaten als ausgesprochen effektiv erwiesen. Die Methode ist noch relativ jung, doch sie scheint Krebszellen hervorragend austricksen zu können. Die Wissenschaftler haben dafür kleine "Trojanische Pferde" erfunden.

Positive Trojaner in der Peptidrezeptor-Radionuklid-Therapie

Diese Trojaner befallen aber keine PCs, sondern Krebszellen im menschlichen Körper. Die Trojaner werden von den Tumorzellen nicht erkannt, so können diese in Ruhe einen radioaktiven Wirkstoff in den Krebs einschleusen und ihn quasi von Innen zerstören.

Die Therapie nennt sich etwas umständlich "Peptidrezeptor-Radionuklid-Therapie" und hat auf der ganzen Welt schon Aufsehen erregt. Allerdings wirken die Trojaner nur bei einigen Krebsarten und längst nicht bei allen.

Dies ist bislang noch das größte Problem. Krebswucherungen in Darm und Bauchspeicheldrüse können effektiv behandelt werden.

Diese sogenannten neuroendokrinen Tumoren sind leider nur eine Art unter vielen. Die Trojaner können sie befallen, da sie bestimmte Andockstellen für die "trojanischen Pferde" haben. Doch die meisten Krebsarten haben diese Oberflächenstruktur leider nicht und sind daher immun.

Für Patienten mit neuroendokrinen Tumoren ist die Therapie aber äußerst wirksam, sogar bei Krebs im Endstadium.