Die Krebsmedizin im Wandel

Bei der Krebstherapie soll in Zukunft mehr auf Präzisionsmedizin gesetzt werden

Von Cornelia Scherpe
17. März 2015

Die Bekämpfung von Krebs wird auf der ganzen Welt durch Forschung und Studien vorangetrieben. Dabei zeigt sich immer deutlicher, dass in der Zukunft vor allen Dingen die Genanalyse eine entscheidende Rolle spielen wird.

Noch wird Krebs je nach Form mit bisher etablierten Standardbehandlungen bekämpft, doch die Präzisionsmedizin wird sich mehr und mehr durchsetzen. Dabei wird vor dem Start einer Therapie erst das Genom der Patienten analysiert und dann passend zu den Ergebnissen behandelt.

Die Genom-Analyse ist aufwendig und teuer

Die individuelle Behandlung ist bisher allerdings noch sehr schwierig, da die Analyse aufwendig ist. Das aktuelle Ziel der Forschung sieht jedoch vor, die Genom-Sequenzierung bald innerhalb von 15 Minuten möglich zu machen. Zum Vergleich: Als die junge Disziplin der Genomanalyse in den 1970ern begann, dauerte es im Schnitt sieben Tage, um auch nur fünf Bausteine zu entschlüsseln.

Damit das Traumziel erreicht werden kann, sind allerdings enorme Forschungsgelder nötig. In Deutschland gibt der Bund allein 2015 über 200 Millionen Euro aus, um die Forschung zu unterstützen. Die Wissenschaftler geben sich dabei optimistisch und glauben, dass in circa fünf Jahren das Ziel bereits erreicht ist.

Eine individuelle Behandlung ist im Interesse aller

Auch über die Kosten gibt es erste Vermutungen: 500 US-Dollar soll die Analyse pro Patienten kosten. Dieser Betrag ist gering, wenn man bedenkt, wie teuer eine Krebstherapie ist.

Erhält man eine Standardversorgung, auf die der individuelle Krebs gar nicht anspricht, ist das für den Patienten und die Krankenkassen Verschwendung gewesen. Individuelle Betreuung ist daher im Interesse aller.