Neue Immuntherapie bei Krebs geplant: Das Immunsystem im Kampf gegen Metastasen

Von Cornelia Scherpe
24. Februar 2014

Das menschliche Immunsystem hat grob gesagt die Aufgabe, den Organismus von Dingen zu reinigen, die der Gesamtgesundheit schaden können. Die Abwehrkräfte richten sich dabei gegen Bakterien, Viren, Pilze und auch giftige Stoffe.

Erkrankt ein Mensch an Krebs, so gibt sich das Immunsystem auch in diesem Fall große Mühe, die entarteten Körperzellen abzutöten. Der Krebs ist erfahrungsgemäß jedoch meist zahlenmäßig überlegen und stärker. Aus diesem Grund muss ein Krebspatient auch mit Medikamenten oder einer Bestrahlung behandelt werden, damit das Immunsystem nicht allein arbeiten muss.

Neue Immuntherapie soll Immunsystem unterstützen und so Krebs bekämpfen

Forscher aus Österreich denken nun an eine neue Therapie, die das Immunsystem nicht nur indirekt unterstützt, sondern es selbst stärker machen soll.

Diese Immuntherapie soll sich auf das körpereigene Protein "Cbl-b" konzentrieren. Dieses Eiweiß kommt in jedem Menschen ganz natürlich vor und hat laut der Beobachtung der Forscher eine zentrale Rolle für das Immunsystem. Es wirkt als eine Art "Bremse" für die Killerzellen, die Körperfeinde angreifen und abtöten. In ihrer Studie konnten sie mit ansehen, wie das Ausschalten von "Cbl-b" dazu führte, dass die Killerzellen mit äußerster Aggression gegen Tumormetastasen vorgingen. Getestet wurde dies sowohl bei Metastasen bei Hautkrebs als auch bei Brustkrebs.

Es wäre als Immuntherapie also denkbar, dass durch einen Cbl-b-Hemmer künftig eine effektive Krebsbekämpfung möglich ist. In der Studie gelang die Hemmung, indem die Forscher ein eigens dafür entwickeltes Molekül einsetzten. Die Wissenschaftler halten es laut eigener Angabe für möglich, dass dieses Molekül als Medikament verabreicht werden könnte. Sowohl die orale Einnahme in Tablettenform als auch die flüssige Vergabe in Form einer Injektion halten sie für machbar. Studien müssen nun zeigen, inwieweit dies in der Praxis realisierbar ist.