Blutzuckerkontrolle bei Kindern auf der Intensivstation - Keine Verbesserung durch neue Therapie

Von Nicole Freialdenhoven
22. April 2014

Seit kurzer Zeit wird für Kinder, die aufgrund einer Operation am Herzen auf der Intensivstation liegen, eine neue intravenöse Insulintherapie angeboten. Diese sorgt für eine strikte Blutzuckerkontrolle, statt der bisher angewandten konventionellen Kontrolle. Allerdings zeigte nun eine erste Studie in Großbritannien, dass diese strikte Blutzuckerkontrolle keine Vorteile bringt. Im Gegenteil, sie schien sogar häufiger Hypoglykämien auszulösen.

Untersuchung von Kindern ohne Diabetes mellitus

Untersucht wurden insgesamt 1369 Kinder im Alter bis zu 16 Jahren, die nicht an Diabetes mellitus litten und die entweder aufgrund eines Herzproblems oder aus anderen Gründen auf die Intensivstation gekommen waren. Eine Gruppe erhielt nur dann intravenös Insulin zugeführt, wenn zwei Messungen im Abstand von einer halben Stunde erhöhte Blutzuckerwerte über 216 mg/dl feststellten. Sobald der Wert wieder unter 180 mg/dl sank, wurde das Insulin abgesetzt. Bei der anderen Gruppe wurde der Wert permanent zwischen 72 und 126 mg/dl gehalten.

Im Allgemeinen konnten die Studienleiter keine Verbesserung des Zustandes durch die strikte Blutzuckerkontrolle feststellen. Bemerkenswert war lediglich, dass in dieser Gruppe mit 7,3% häufiger schwere Unterzuckerungen auftraten als in der Vergleichsgruppe mit 1,5%.