Gefälschte Studie bei Infusionsmittel HES: Über Jahrzehnte gefährliche Infusionslösung verwendet

Von Ingrid Neufeld
12. Juli 2013

Wenn Patienten von einem Notarzt behandelt wurden, so hatte der bisher im Falle eines hohen Blutverlusts mit der Infusion HES behandelt. Doch jetzt kommt ans Licht, dass die Risiken bisher möglicherweise nicht bekannt waren, da die Studien darüber gefälscht waren.

Deshalb wird vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) den Ärzten in Deutschland geraten, eine solche Infusion zu vermeiden. Sie sollten sich mit anderen Infusionslösungen eindecken. In den nächsten Monaten wird die Zulassung von HES möglicherweise auf europäischer Ebene ganz ausgesetzt, oder zumindest eingegrenzt.

Ein Londoner Fachgremium der Europäischen Arzneimittelagentur hatte die Infusionslösung bewertet und hatte die Aussetzung des Medikaments empfohlen. Zur endgültigen Entscheidung wird ein weiterer Ausschuss hinzugezogen. Seit vierzig Jahren wurde die Infusionslösung sowohl in der Intensivmedizin, als auch zur Notfallbehandlung eingesetzt.

Grund für die Verwendung waren wohl auch Untersuchungen eines deutschen Mediziners, gegen den jetzt die Staatsanwaltschaft ermittelt. Eine Neubewertung der Infusionslösung ist dringend nötig.