Impfung gegen humane Papillomaviren stößt in Österreich auf Widerstände

Von Nicole Freialdenhoven
10. September 2013

In Österreich soll ab Februar 2014 eine kostenfreie Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) für alle Schüler ab der 4.Klasse der Volksschule angeboten werden. Damit schließt sich die Alpenrepublik als letztes Land den anderen EU-Ländern an, das diese Impfung staatlich fördert, geht jedoch sogar noch einen Schritt weiter als andere Ländern, in dem es auch die Kosten für alle Jungen und Mädchen übernimmt.

HPV bei Frauen und Männern

Bislang wurden die Kosten meistens nur für Mädchen übernommen, bei denen HPV im späteren Alter Gebärmutterhalskrebs auslösen kann. In Österreich erkrankten 2010 insgesamt 380 Frauen an dieser Krebsart, die durch HPV ausgelöst wurde. 278 dieser Fälle wurden von den beiden Hochrisikotypen 16 und 18 verursacht und 161 der Erkrankungen verliefen tödlich.

In den letzten Jahren wurde jedoch eine Zunahme anderer durch HPV ausgelösten Krebserkrankungen auch bei Männern feststellt, vor allem im Mund-, Rachen- und Analbereich.

Was Kritiker meinen

Die neue HPV-Impfung stößt jedoch nicht überall in Österreich auf Begeisterung. Kritiker fordern stattdessen bessere allumfassende Krebsvorsorgestrategien und organisierte Screenings. Zumal könne die Effektivität der HPV-Impfungen nicht bewiesen werden, da sich die Auswirkungen erst über Jahrzehnte hinweg zeigen werden. In Japan wurde ein HPV-Impfprogramm sogar aufgrund der Nebenwirkungen schon wieder zurückgezogen.