Meningokokken auf dem Vormarsch: Impfempfehlung erweitert

Von Nicole Freialdenhoven
26. August 2013

Das Land Berlin hat Mitte Juli die Impfempfehlung für eine Meningokokken-Schutzimpfung dahingehend erweitert, dass sich alle homosexuellen Männer impfen lassen sollen. Hintergrund ist ein Anstieg der Erkrankungen in dieser Gruppe in Berlin. In diesem Jahr verstarben bereits drei Patienten an der gefährlichen Untergruppe C, ein vierter ist schwer krank. Alle vier Männer gehörten zur Patientengruppe "Männer, die Sex mit Männern haben" (MSM).

In dieser Gruppe tragen vermutlich rund 40% die Meningokokken-Bakterien in sich, die durch Küssen oder auch durch Husten übertragen werden können. In der Gesamtbevölkerung sind es lediglich 10%. Vor allem Meningokokken der Untergruppe C gelten als lebensgefährlich. Die Sterblichkeitsrate liegt hier bei 10%. Allgemein zieht eine Infektion mit Meningokokken in 10-20% der Fälle bleibende Schäden nach sich, rund zwei Drittel der Betroffenen erleiden eine Hirnhautentzündung.

Eigentlich sollten ohnehin alle Kinder bis zum 18.Lebensjahr gegen Meningokokken geimpft werden. Bei Erwachsenen wurde bislang nur eine Schutzimpfung für Reisen in bestimmte Länder und Menschen mit Immunerkrankungen wie HIV ausgesprochen. Durch den Anstieg der Erkrankungen, die auch aus anderen Metropolen wie Paris und New York gemeldet wurden, erweiterte der Berliner Impfbereit die Impfempfehlung nun auch auf die MSM-Gruppe.