Die Mehrheit der deutschen Jugendlichen ist unzureichend geimpft

Von Frank Hertel
18. Mai 2011

An zwei deutschen Berufsschulen wurden Jugendliche auf ihren Impftstatus geprüft. Bei der Untersuchung in Sachsen-Anhalt war Martina Kolbe von der Landesvereinigung Gesundheit e. V. an einer Schule in Bitterfeld-Wolfen. Von den 400 Berufsschülern waren nur 75 Prozent gegen Tetanus und Diphterie geimpft, aber 96 Prozent gegen Masern. Nur 7,5 Prozent der Schüler hatten die zwei Auffrischungen gegen Pertussis erhalten, die die Ständige Impfkomission (STIKO) für 18-jährige empfiehlt. Nur 56 Prozent der Mädchen zwischen 15 und 18 Jahren waren gegen das Humane Papilloma-Virus (HPV) geimpft. Das ist der Erreger einer Geschlechtskrankheit.

In Nordrhein-Westfalen sah es nicht besser aus. Dr. Hedwig Roggendorf prüfte bei 900 Essener Berufsschülern den Impfpass. 78 Prozent hatten akuten Impfbedarf. Nur 30 Prozent der Mädchen waren gegen HPV geimpft. Als Grund für diese Impflücken nannten die Jugendlichen fehlende Aufklärung und zu wenig offene Impfangebote, zum Beispiel an den Schulen.