Angst vor Spritzen? Impfungen könnten bald auch als Creme erhältlich sein

Biologisch abbaubare Nanopartikel auf der Haut sollen Transport des Impfstoffes in den Blutkreislauf ermöglichen

Von Nicole Freialdenhoven
17. Oktober 2014

Viele Menschen scheuen Schutzimpfungen vor allem aus Angst vor der Spritze und den damit verbundenen Schmerzen. Diesen Menschen winkt in naher Zukunft eine neue vollkommen schmerzlose Alternative: Die Impfung per Creme.

Forscher aus Braunschweig und dem Saarland stellten ihre Idee einer "Impfcreme" nun erstmals der Öffentlichkeit vor, vorbei derzeit jedoch noch keine klinischen Studien mit menschlichen Versuchsteilnehmern in der Planung sind.

Nanopartikel gelangen über Haarfollikel ins Blut

Der Grundgedanke hinter der Creme ist der Transport des Impfstoffes über biologisch abbaubare Nanopartikel, die beim Eincremen an den Haarfollikeln am Körper hängen bleiben. Von dort gelangt der Impfstoff dann über die Haut in den Blutkreislauf.

Im Mittelpunkt der aktuellen Forschung steht derzeit die Suche nach geeigneten Substanzen, die keine unbeabsichtigten Immunreaktionen auslösen. Eine weitere ungelöste Frage ist die nach der richtigen Verpackung um genau die richtige Menge Impfstoff zu verabreichen.

Breit gefächerte Einsatzmöglichkeiten

Impfcremes seien nicht nur eine gute Alternative für alle Spritzenphobiker, so die Forscher, sondern auch für Kinder und aufgrund der weit günstigeren Herstellung für Entwicklungsländer. Ob und wann die ersten Cremes in klinischen Studien getestet werden können, ist derzeit jedoch noch unklar.