Impfung gegen den Rotavirus birgt geringes Risiko auf eine Intussuszeption

Von Cornelia Scherpe
17. Februar 2014

Der Arzt spricht von der sogenannten "Intussuszeption", wenn es zu einer gefährlichen Veränderung im Darm kommt. Bei dieser Krankheit wächst das Darmgewebe eines Abschnittes in den nächsten hinein. Durch diese ungesunde Wucherung kann es zu Darmverschlüssen, aber auch gefährlichen Durchbruchsblutungen kommen. Eine solche Intussuszeption kann offenbar die Nebenwirkung einer Impfung gegen den Rotavirus sein.

Auf dieses Risiko weisen aktuell zwei Studien hin und verunsichern damit vor allen Dingen Eltern, die ihren Säugling gegen das Virus impfen lassen wollen. In den Studien waren es aus bisher unbekannten Gründen nämlich vor allen Dingen Säuglinge, die von der seltenen Nebenwirkung am Ende betroffen waren. Die Forscher betonen jedoch, dass das Risiko so gering ist, dass es in der Praxis sehr unwahrscheinlich ist, dass ein Kind betroffen sein wird. Dennoch sollten Ärzte auf die mögliche Nebenwirkung hinweisen.

Nutzen der Impfstoffe größer als Risiko einer Intussuszeption

Der kleine aber messbare Zusammenhang wurde in zwei Studien belegt. Beide Untersuchungen stammen aus den USA und dienten als Über­wachungs­studien zu den aktuellen Impfstoffen auf dem Markt. Sowohl bei den RV1-Vak­zinen als auch bei den RV5-Vakzinen war der geringe Zusammenhang nachweisbar gewesen. Dies sind die beiden Klassen von Impfstoffen gegen Rotaviren, auf die man derzeit zurückgreifen kann.

Fasst man beide Studien zusammen, so sind von 100.000 geimpften Säuglingen maximal fünf von einer Intussuszeption betroffen. Die Sicherheit ist damit noch hoch genug und die Impfstoffe müssen nicht vom Markt genommen werden. Ihr Nutzen - die teilweise tödlich endende Infektion mit Rotaviren zu stoppen - ist bedeutend höher als das Risiko.

Ein älterer Impfstoff gegen Rotaviren war dagegen 1999 vom Markt zurückgezogen worden, da die Intussuszeption bei einer von 12.000 Impfungen aufgetreten war.