Allergien schneller beseitigen? Mediziner wollen die Immuntherapie im Lymphknoten machen

Von Cornelia Scherpe
21. März 2013

Menschen mit einer ausgeprägten Allergie haben es nicht leicht. Viele entscheiden sich dann für eine sogenannte Hyposensibilisierung. Dabei werden die Patienten immer wieder mit kleine Mengen ihrer Allergieauslöser - Allergene genannt - in Kontakt gebracht. So wird das Immunsystem trainiert und am Ende reagiert der Betroffene auf kleine Mengen der Allergene gar nicht mehr und auf große Mengen wenigstens mit weniger schlimmen Reaktionen.

Doch eine solche Therapie ist extrem langwierig und kostet sowohl Zeit, als auch einiges an Nerven. Forscher wollen daher diese Immuntherapie in Zukunft schneller gestalten. Dies soll gelingen, indem die Allergene nicht etwa durch die Mundschleimhäute (zum Beispiel beim Essen eines Apfels) in den Körper gelangen, sondern mit einer Spritze direkt in den Lymphknoten. Da das Immunsystem zu einer sofortigen Konfrontation mit den Allergenen gezwungen wird, läuft der gesamte Prozess schneller ab.

Getestet wurde dies in Experimenten mit Tieren. Dabei zeigte sich, dass im Vergleich zur normalen Verabreichung der Allergene viel weniger Injektionen notwendig waren. Die Toleranz gegenüber der Allergene stellt sich viel schneller und nach bedeutend weniger Allergenkontakt her, da der Umweg über die Schleimhäute ausfällt.

Auch vier erste Studien mit Freiwilligen bestätigten, dass die Methode klar überlegen ist. In der aktuellsten Untersuchung arbeitete man mit 15 Menschen, die eine Pollenallergie hatten. Sie erhielten einmal im Monat eine Injektion und das insgesamt drei Mal. Überwacht wurde die Reaktion der Lymphknoten mittels Ultraschall. Nach den zwölf Wochen ging es diesen Patienten deutlich besser als einer Placebogruppe. Sie hatten nicht nur die Behandlungen völlig ohne Nebenwirkungen überstanden, sondern waren nun auch besser gegen die Allergene gewappnet.