Hyposensibilisierung statt Medikamententherapie: Pollenallergiker sollen umdenken

Von Nicole Freialdenhoven
22. Mai 2013

Eine der erfolgreichsten Behandlungsmethoden für Heuschnupfen ist die sogenannte Hyposensibilisierung, die nicht nur darauf abzielt, die Symptome der Pollenallergie zu behandeln, sondern die Allergie als solche zu therapieren. Damit soll vor allem der gefürchtete Etagenwechsel verhindert werden, bei dem sich der Heuschnupfen in chronisches Asthma verwandelt.

Eine Studie aus Kalifornien stellte nun fest, dass die Hyposensibilisierung nicht nur die effektivste Behandlungsmöglichkeit für Heuschnupfen ist, sondern zudem auch die kostengünstigste: Nach 18-monatiger Behandlungsdauer lagen die Kosten für Patienten, die sich dieser spezifischen Immuntherapie (SIT) unterzogen hatten, um 30% niedriger als die für andere Patienten.

Die gesunkenen Kosten waren vor allem darauf zurück zu führen, dass die Patienten bis zu 800 US-Dollar weniger für Arztbesuche ausgeben musste. Da die Hyposensibilisierung vor allem darauf abzielt, chronische Asthma-Erkrankungen zu verhindern, dürften die langfristigen Ersparnisse sogar noch weitaus höher liegen, so Experten.

Auch in Deutschland wollen sich Lungenärzte verstärkt dafür einsetzen, dass mehr Pollenallergiker diese Immuntherapie absolvieren, statt immer wieder mit Medikamenten die Symptome des Heuschnupfens zu bekämpfen. Bei Erwachsenen dauert die SIT 210 Tage, bei Kindern 271 Tage.