Die Hyposensibilisierung als hilfreiche Therapie gegen Allergien wird zu selten genutzt

Von Jutta Baur
13. September 2011

Die Engländer Leonard Noon und John Freeman haben bereits 1911 entdeckt, dass die gezielte Gabe von Allergenen Menschen mit einer Überreaktion auf Dauer helfen kann. Diese Hyposensibilisierung gewöhnt den Körper Stück für Stück daran, auf vermeidliche Gefahren nicht mehr überbordend zu reagieren. Diese Therapie ist auch heute noch die wirksamste, die es gibt.

Allerdings hat sich das Prozedere deutlich weiterentwickelt. Die allergieauslösenden Elemente mussten früher mühsam aus der Natur beschafft werden. Pollensammeln gehört heutzutage nicht mehr zu den Aufgaben eines Allergologen. Auch die monatelangen, wöchentlich verabreichten Spritzen sind nicht mehr bei jeder Allergie üblich. Teilweise wird mehrmals täglich gespritzt, teilweise die Allergene in Tablettenform verabreicht. Die Erfolgsrate ist nach wie vor hoch. Etwas 90 Prozent der Kranken spürt eine deutliche Verbesserung. Besonders Allergiker mit Heuschnupfen oder Problemen bei Insektenstichen lassen sich gut behandeln. Schwieriger ist es bei allergiekranken Menschen, die auf bestimmte Lebensmittel reagieren.