Herzmassage ist wichtiger als die Beatmung

Bei Wiederbelebung hat die Herzmassage - wenn Sanitäter bald eintreffen - oberste Priorität

Von Laura Busch
23. Oktober 2010

Immer wieder hören Sanitäter, dass Menschen sich scheuen, erste Hilfe zu leisten, weil sie Angst vor Infektionen bei der Mund-zu-Mund-Beatmung haben. Andere wissen in einer akuten Notsituation nicht, ob sie zuerst mit der Herzmassage oder mit der Beatmung beginnen sollen.

Faktoren, die die Überlebenschance erhöhen

Österreichische Forscher haben jetzt herausgefunden, dass die Herzmassage in jedem Fall wichtiger ist. Steht eine Rettungsstelle per Telefon beratend zur Seite, überlebt der Betroffen dadurch mit einer um 22 Prozent erhöhten Wahrscheinlichkeit. Geht der Ersthelfer alleine vor, liegt die Überlebenschance immerhin noch um 8 Prozent höher.

Bei Mund-zu-Mund-Beatmung kann eher was falsch gemacht werden

Medizinern zufolge ist die Mund-zu-Mund-Beatmung schwieriger und kann dadurch eher falsch ausgeführt werden. Darüber hinaus ist es für den Körper wichtiger, dass das Herz am Laufen gehalten wird. Sauerstoff ist in der Regel noch einige Zeit lang ausreichend im Körper vorhanden.

Befindet man sich allerdings in einer absoluten Ausnahmesituation und ist nicht damit zu rechnen, dass die Sanitäter innerhalb von wenigen Minuten vor Ort sind, sollte natürlich auch eine Beatmung durchgeführt werden.

In Großbritannien gilt mittlerweile bei einer Ersthilfe in einem normalen Umfeld: Sechs Minuten lang Herzmassage, dann zwei Beatmungen, dann im Wechsel auf alle 100 Massagestöße wieder zwei Beatmungen bis die Sanitäter kommen.