Neuer Durchbruch bei der Grippe-Forschung - Vermehrung der Viren im Körper kann eingedämmt werden

Durch Veränderung eines Proteins soll Körper Grippe-Viren bald besser bekämpfen können

Von Cornelia Scherpe
14. Juni 2010

Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) stellen uns jetzt ihren neusten Durchbruch im Kampf gegen die fiesen Grippeviren vor: In naher Zukunft soll es möglich sein, die Viren an einer Vermehrung zu hindern, auch dann, wenn sie den menschlichen Körper bereits befallen haben.

Möglich soll dies aufgrund einer Erkenntnis werden, die Wissenschaftler jetzt gewonnen haben: Die Viren benötigen zum Existieren spezielle Zellproteine, die sie im befallenen Körper vorfinden. Die Vermehrung der Krankheitserreger kann verhindert werden, wenn man ihnen dieses Zellprotein vorenthält.

Bei reduzierter Viren-Anzahl kann Immunsystem selbst durchgreifen

Man experimentierte mit dem Protein "Caveolin-1", das sich in den Gefäßwandzellen eines Wirtes befindet. Das Grippevirus interagiert mit diesem Protein, um sich zu vermehren. Veränderten die Wissenschaftler nun Caveolin-1, war die Interaktion gestört und das Virus stark in der Vermehrung gehemmt. Um bis zu 50 Prozent sank die Vermehrungsrate.

Diese Erkenntnis könnte bald zur Entwicklung neuer Medikamente führen, die das Virus im Wirt bekämpfen und dem Immunsystem helfen, da dieses mit einer so stark reduzierten Erregerzahl deutlich leichter und schneller fertig wird.