Grippeschutz: Schwangere sollten zur Impfung gehen

Um das Risiko für sich selbst und das Ungeborene zu minimieren, ist eine Grippeimpfung für Schwangere empfehlenswert

Von Cornelia Scherpe
6. Mai 2016

In jeder neuen Grippesaison weisen Ärzte darauf hin, dass der Gang zum Hausarzt und die Impfung das Ansteckungsrisiko deutlich senken kann. Sinnvoll ist der Schutz vor allen Dingen für Menschen mit einem schwachen Immunsystem und für Senioren. Eine dritte Gruppe, die stark vom Grippeschutz profitiert: Schwangere. Werdende Mütter leiden erfahrungsgemäß unter einer Grippe stärkere als andere. Während bereits bei allen Patienten

viele Tage für ein starkes Krankheitsgefühl sorgen, müssen Schwangere mit noch stärkeren Verläufen und Komplikationen rechnen. Dazu gehören Lungenentzündungen, aber auch Entzündungen im Herzen und im Hirn.

Risiko für Mutter und Kind

Doch nicht nur der mütterliche Organismus hat stärker zu kämpfen, auch das Ungeborene trägt ohne Impfschutz ein höheres Risiko. Dies zeigte jüngst eine Studie aus den USA. Zwischen 2005 und 2014 hatten Ärzte die Daten von 245.000 Frauen erhoben. Diese hatten im Krankenhaus ihre Kinder zur Welt gebracht und machten Angaben zu ihrem Impfstatus.

Wer während der Schweinegrippe schwanger gewesen war, hatte sich selten impfen lassen. Hier waren es nur zwei Prozent. Jenseits dieser Pandemie hatten dagegen 21 Prozent der Frauen das Angebot zur Impfung genutzt. Bei 866 Kindern trat in den ersten sechs Monaten nach der Geburt eine Grippe ein. 151 der kleinen Patienten musste sogar im Krankenhaus behandelt werden.

Impfen lohnt sich

Verglich man nun den Impfstatus der Mutter zum Zeitpunkt der Schwangerschaft, wurde die Wichtigkeit der Impfung deutlich. Pro 1.000 geimpften Müttern bekamen nur 1,3 Kinder die Grippe und nur bei 0,13 Fällen war ein Aufenthalt in der Klinik nötig. Bei 1.000 Frauen ohne Impfschutz in der Schwangerschaft waren es dagegen 3,7 Grippefälle unter den Kindern und das mit 0,66 Krankenhauseinweisungen.