Lebensstil verändert genetischen Code - und programmiert damit den Stoffwechsel

Von Dörte Rösler
24. September 2013

Die DNA ist nicht in Stein gemeißelt. Umwelteinflüsse und Lebensstil können den genetischen Code verändern und damit auch den Stoffwechsel beeinflussen. Als Folge der biochemischen Veränderungen werden Krankheiten wie Diabetes in den Genen förmlich festgeschrieben.

Wie der Prozess im Detail abläuft, haben deutsche Forscher in einer Studie mit mehr als 1.800 Personen untersucht. Dabei stellten sie fest, dass etwa Rauchen oder eine stark zucker- und fetthaltige Ernährung zusätzliche Methylgruppen an die DNA-Bausteine anhängt. Die eigentliche DNA bleibt zwar erhalten, auf insgesamt 28 DNA-Abschnitten führen die epigenetischen Veränderungen jedoch zu Umstellungen im Stoffwechsel. So ließ sich nachweisen, dass die methylierte Variante des TXNIP-Gens den Zuckerstoffwechsel beeinflusst und dadurch zur Entstehung von Diabetes beiträgt.

Interessant sind die Ergebnisse nicht nur für die Wissenschaft. Auch bei der Diagnose und Therapie von Stoffwechsel-Erkrankungen lassen sie sich nutzen. Denkbar wären etwa genetische Tests zur Erkennung von Krankheiten - bevor diese sich körperlich manifestieren. Oder die gezielte Entkopplung von DNA und Methylgruppen, um so die Festschreibung von Krankheiten in den Genen zu verhindern.