Gesundheitsprogramme in Firmen - viele Angestellte profitieren vom Angebot nicht

Von Cornelia Scherpe
6. Juni 2013

Immer mehr Firmen springen auf den Zug auf und folgen dem Trend zu einem gesundheitsbewussten Leben. Das bedeutet, dass sie ihren Angestellten Gutscheine und andere Vergünstigungen für Sportaktivitäten geben, oder sogar ein eigenes Fitnessstudio im Haus anbieten.

Was gut gemeint ist und gesundheitsbewusste Mitarbeiter werben soll, wird in der Realität kaum in Anspruch genommen. Statt sich mit dem Angebot fit zu halten, führen die Angestellten lieber ein bequemeres Leben. Zumindest kommt eine Studie aus den USA zu diesem Ergebnis.

Das US-Parlament hatte Forscher darum gebeten, die kurzfristigen Erfolge dieser Investitionen zu untersuchen und diese sind so gut wie nicht vorhanden. In der Untersuchung hatte man 600 Unternehmen genauer unter die Lupe genommen. Damit die Aussage einen messbaren Wert hat, musste jedes Unternehmen mindestens über 50 fest angestellte Mitarbeiter verfügen.

Eine Analyse des Körpergewichtes zeigte, dass die Angestellten aber maximal 500 Gramm im Jahr abnehmen. Sehr aktiv können sie die Sportprogramme demnach nicht in Anspruch nehmen. Auch angebotene Kurse für Raucher werden nur selten wahrgenommen und selbst wer hin geht, hat nur für kurze Zeit ein Erfolgserlebnis. Die meisten Probanden erlitten relativ schnell einen Rückfall. Weitere Untersuchungen zeigten, dass sich weder die Cholesterinwerte verbesserten, noch der Blutdruck gesünder wurde.

Aus der Sicht der Firmen sind die Prämien, Kurse, Gutscheine oder bereitgestellten Fitnessanlagen daher eher eine finanzielle Fehlinvestition. Und diese ist auch noch recht hoch, wenn man bedenkt, dass viele Millionen in die Gesundheitsprogramme investieren. Auf der anderen Seite ist der subjektive Eindruck der Firmen selbst oft ganz anders. Sie sehen Verbesserungen bei ihren Mitarbeitern und vor allen Dingen im Betriebsklima.