Komorbidität - Welche Krankheiten warum gemeinsam auftreten

Zusammenhänge zwischen zwei Krankheitsbildern verstehen, vorbeugen und behandeln

Von Cornelia Scherpe
17. November 2014

Der Arzt spricht von "Komorbidität", wenn neben einer Grunderkrankung ein weiteres Leiden auftritt. Diese Begleiterkrankung hängt meist unmittelbar mit der ersten Krankheit zusammen und das muss bei der künftigen Therapie unbedingt beachtet werden. Doch welche Krankheiten treten oft zusammen auf und warum eigentlich?

Mögliche Komorbiditäten

Diabetes mellitus und Bluthochdruck

Sehr häufig bedingt Diabetes des Typ 1 einen Bluthochdruck. Die angeborene Stoffwechselerkrankung führt zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel und dieser schadet mit den Jahren mehr und mehr den Gefäßen. Es kommt zu einer Verengung, die wiederum zu Blutdruckproblemen führt.

Auch bei Diabetes des Typ 2 tritt oft Bluthochdruck auf, da meist Übergewicht der Zuckererkrankung zugrunde liegt und dieses Übergewicht schadet auch dem Herz-Kreislauf-System.

Depressionen und chronische Schmerzen

Ebenfalls oft gemeinsam diagnostiziert werden Depressionen und chronische Schmerzen. Sind die Schmerzen zuerst da, leidet der Patient vor allen Dingen unter dem Gefühl der Hilflosigkeit und erlebt jeden Tag, wie ihn die Beschwerden im Alltag einschränken. Das kann zu Depressionen führen.

Andersherum gibt es die Komorbidität jedoch auch, denn depressive Menschen haben oft eine niedrigere Schmerzschwelle und empfinden Veränderungen des Körpers stärker.

COPD und Blasenschwäche

Eine dritte Kombination, die man oft antrifft, ist eine COPD und Blasenschwäche. Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung verengt die Bronchien und führt zu anhaltenden Entzündungen. Durch häufiges und krampfartiges Husten wird der Druck im gesamten Bauchraum erhöht und das kann zu einer ungewollten Entleerung der Blase führen.

Rheumatische Erkrankungen und Arteriosklerose

Auch Rheuma und Arteriosklerose bedingen sich nicht selten gegenseitig. Bei Rheuma treten chronische Gelenkentzündungen auf, während bei Arteriosklerose Kalk und auch Fett im Inneren von Gefäßen angehäuft wird und es so zu einer Gefäßverengung kommt.

Bei Rheuma kommt es aufgrund der chronischen Entzündung dazu, dass viele Entzündungsmarker durch den Körper wandern. Das wiederum kann in Blutgefäßen die Bildung von Ablagerungen anregen.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig

Wer an einer der genannten Krankheiten leidet, sollte sich daher regelmäßig zum Checkup beim Arzt einfinden, damit eine Komorbidität frühzeitig erkannt und behandelt werden kann.