Nachholbedarf in Erste-Hilfe - Europaweit bestehen Defizite

Von Ingrid Neufeld
21. März 2013

Einer Umfrage des ADAC und des Deutschen Roten Kreuzes zufolge kennen sich nur 33 Prozent der deutschen Autofahrer mit erster Hilfe aus. Immerhin sind 73 Prozent grundsätzlich zur Hilfe bereit und fühlen sich dazu in der Lage. Rund jeder zweite Autofahrer weiß, wie die stabile Seitenlage bei Verletzten anzuwenden ist. 41 Prozent kennen sich sogar mit Atemstillstand aus. Bei der Wiederbelebung versagen die meisten, denn nur 20 Prozent können die Mund-zu-Nase-Beatmung.

Der Grund dafür liegt darin, dass viele Autofahrer ihren Erste-Hilfe-Kurs lange nicht mehr aufgefrischt haben. Länger als zehn Jahre lag der Kurs bei rund 38 Prozent der Befragten zurück. Da ungefähr jeder zweite Verkehrstote in Europa in den ersten Minuten nach einem Unfall stirbt, können wirksame Erste-Hilfe-Maßnahmen für sehr viele Menschen lebensrettend sein.

Deshalb sollten Kenntnisse in diesem Bereich alle fünf Jahre auf den neuesten Stand gebracht werden.

Der eine Kurs zum Führerscheinerwerb ist auf jeden Fall zu wenig. Zumindest zeigen die Deutschen im Vergleich mit anderen europäischen Ländern ein solides Wissen bezüglich der Erstmaßnahmen bei einem Unfallgeschehen. Bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung zeigten sich die Tschechen überlegen, bei der Seitenlage die Kroaten und bei der Überprüfung des Verletzungszustandes schnitten die Portugiesen am Besten ab.

Bei der Befragung von jeweils 200 Autofahrern in vierzehn Ländern Europas zeigte sich, dass leider ganz Europa ein Defizit in der praktischen Anwendung der Erste-Hilfe-Kenntnisse besteht.

Nur 18 Prozent sind wirklich in der Lage, bei einem Unfall zu helfen.