Statt Meditation und heile Welt - Kloster wird berühmt für seinen Drogenentzug

Von Katharina Cichosch
25. Juni 2012

Wer fernöstliche Klöster vor allem mit Meditation und friedlichem Ambiente gleichsetzt, der kann sich in Thamkrabok eines Besseren belehren lassen. Denn dieses Kloster wirbt bereits auf seiner Seite mit einem ganz speziellen Angebot - dem kalten Drogenentzug, ohne schmerzstillende Medikamente, ohne Ersatzmittel.

Auf den ersten Blick wirkt das Thamkrabok Monastery, wie es offiziell genannt wird, wie ein ganz gewöhnliches Kloster im thailändischen Regenwald. Eine friedliche Atmosphäre, die tropische Hitze - nichts deutet darauf hin, dass hier Junkies unter enormer Anstrengung ihre Heroin- oder Cracksucht loswerden möchten. Doch tatsächlich gehen viele Besucher hier regelrecht durch die Hölle. Denn der kalte Drogenentzug ist hart - so hart, dass er von vielen westlichen Therapieeinrichtungen so gar nicht angeboten werden würde.

Gerade einmal sieben Tage werden für den Entzug durchschnittlich eingeplant. Eine Zeit, in der der Klostergast nicht nur körperlich, sondern auch seelisch von seiner Sucht gereinigt werden soll. Die Aufnahmebedingungen klingen dabei ähnlich hart wie der Entzug selbst: Jeder Süchtige darf nur einmal herkommen, die maximale Aufenthaltsdauer beträgt einen Monat. Trotzdem wird auch hier die buddhistische Nächstenliebe praktiziert - grundsätzlich kann jeder vorbeikommen, der sich auf den Entzug einlassen und an die Klosterregeln halten möchte. Wohl mit ein Grund, wieso sich unter den zahlreichen ehemaligen Gästen auch bekannte Rockstars mit Drogenproblemen befanden.