Die Elektrokonvulsionstherapie ist eine moderne Elektroschock-Therapie gegen Depressionen

Von Cornelia Scherpe
25. März 2013

Früher erhielten Menschen in Nervenheilanstalten oft eine sogenannte Elektroschock-Therapie. Da die Technik noch nicht so weit entwickelt war, konnte man den Patienten bei diesen Stromschlägen aber vor allen Dingen großen Schaden zufügen. Heute ist die technische Medizin bereits weiterentwickelt. Studien zeigen, dass das verbesserte Konzept der Stromstöße bei psychischen Leiden wirkt und verhältnismäßig sicher ist.

Gerade bei Menschen mit schweren Depressionen kann die sogenannte Elektrokonvulsionstherapie gut helfen. Für das Verfahren wird der Betroffene narkotisiert. Im OP-Saal bringt der Arzt dann Elektroden auf dem Kopf an und lässt gezielte Impulse durch sie in den Kopf des Patienten wandern. Die elektronischen Impulse sind dabei so eingestellt, dass ein kontrollierbarer Krampfanfall eintritt. Daher wird die Methode oft auch Elektrokrampftherapie, kurz EKT, genannt.

Für circa 30 Sekunden kommt es zu einem Krampfanfall, der vorher genau berechnet wurde. Daher ist auch eine Narkose notwendig. Zum einen soll der Patienten natürlich nicht in Angst versetzt werden, zum anderen müssen die Muskeln des Körpers vollkommen entspannt sein, damit die Therapie funktionieren kann. Danach ist der Eingriff bereits beendet und der Patienten wacht aus der Kurznarkose wieder auf.

Es treten allerdings auch bei diesem modernen Verfahren noch immer Nebenwirkungen auf und es kann auch nicht jeder Depressive geheilt werden. Zwar weiß man inzwischen, welche Hirnregionen für Depressionen verantwortlich sind, doch da man die genaue Wirkung der Stromimpulse auf die Neuronen noch nicht erschöpfend analysiert hat, gibt es noch immer viele offene Fragen.