Statt Medikamenten besser Stromimpulse vergeben? Neue Idee für Migräne-Patienten

Von Cornelia Scherpe
14. Februar 2013

Menschen mit Migräne quälen sich während einer Attacke sehr und können ohne starke Medikamente kaum den Alltag überstehen. Oft gesellen sich Lichtempfindlichkeit und eine ständige Übelkeit zu den Kopfschmerzen hinzu, sodass viele Stunden des Tages zur Hölle werden.

Ärzte haben nun eine neue Therapiemethode für diese Betroffenen erprobt und bei einer kleinen Probandenzahl auch zum ersten Mal eingesetzt. Statt auf einen Medikamentencocktail zu setzen, setzen sie auf Stromimpulse. Diese werden in genau eingestellten Dosen direkt in den Kopf geleitet und sollen so das Leiden mindern.

Bei 67 Freiwilligen testete man dieses Verfahren. Alle hatten mindestens zwei Mal in jedem Monat eine Migräneattacke und wurden auf die neue Art behandelt. Dafür mussten sie jeden Tag in die Klinik kommen und sich eine Elektrode direkt auf die Stirn setzen lassen. Für 20 Minuten gab diese dann bei der Hälfte der Probanden leichte Impulse an die Nerven im Gehirn ab. Die übrigen wurden als Placebogruppe nur zum Schein behandelt.

Tatsächlich half dieses Vorgehen, die Migränetage im Monat zu senken. Statt durchschnittlich 6,9 Migränetagen hatten die Behandelten nun nur noch 4,8 dieser Tage. In der Placebogruppe blieb der Schnitt der Kopfschmerztage dagegen vollkommen gleich.

Die Forscher geben allerdings zu, dass sie bisher noch nicht sagen können, weshalb genau die Stromreize diese Wirkung auf das Gehirn haben. Man will genau dies aber herausfinden, denn die Methode könnte sich für die Patienten in Zukunft sehr gut eignen. Das Verfahren, davon geht man zumindest derzeit aus, hat deutlich weniger Nebenwirkungen, als herkömmliche Migränemittel.