Dialyse besser in der Nacht: Nachtdialyse senkt die Sterblichkeit

Findet die Dialyse über Nacht statt, gewinnen Patienten an Lebensqualität

Von Cornelia Scherpe
11. Dezember 2014

Während gesunde Nieren 24 Stunden am Tag ihre Arbeit verrichten, müssen Menschen mit Niereninsuffizienz regelmäßig zur Dialyse gehen. Die Giftstoffe werden dann maschinell aus dem Organismus entfernt.

Vielen Patienten geht dabei einiges an Lebensqualität verloren, denn sie müssen mehrere Stunden im Dialysezentrum verbringen. Bei der Dialyse am Tag vergehen pro Sitzung circa vier Stunden.

Vorteile der Nachtdialyse

Anders ist dies bei der Nachtdialyse. Hier erfolgt die Behandlung, während der Patient schläft.

Der Prozess kann daher in Ruhe über circa acht Stunden durchgeführt werden. Das schenkt dem Behandelten nicht nur mehr Lebensqualität, da dieser keine Stunden des Tages "verschenkt", sondern bessert auch den gesundheitlichen Zustand.

Eine aktuelle Studie zeigt sehr deutlich, dass durch die längere Dialysezeit bessere Ergebnisse erzielt werden.

Studienergebnisse

Für die Untersuchung hatte man mit 1.150 Patienten gearbeitet, die sich regelmäßig der Nachtdialyse unterzogen. Im Vergleich zur durchschnittlichen Sterblichkeit eines Dialysepatienten sank ihre Rate um 17 Prozent.

500 weitere Patienten konnte man in einer zweiten Studie eingehend zu ihrem subjektiven Befinden befragen, was ebenfalls klare Ergebnisse brachte.

85 Prozent gaben an, eine höhere Lebensqualität zu empfinden. Sie hatten endlich wieder einen normalen Tagesablauf und konnten sich wie gesunde Kollegen ihrem Berufsalltag widmen.

76 Prozent gaben ferner an, dass sie nun weniger Einschränkungen bei der Ernährung empfanden. Sie konnten freier entscheiden, was sie wann essen und trinken.

Der Sicherheitsaspekt

Die Nachtdialyse ist dennoch nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Ein wichtiger Aspekt ist die Sicherheit. Da die Patienten während des Vorgangs schlafen und wenig Licht im Raum ist, kann die eingesetzte Nadel leichter verloren gehen und das unbemerkt.

Das Dialysezentrum trägt daher eine höhere Verantwortung, denn der Arm muss ideal fixiert und ein Druckalarm aktiviert werden.