Dialysepraxen erhalten zu wenig Geld: Neuberechnung der Kosten gefordert

Von Nicole Freialdenhoven
17. März 2014

Für viele Nierenkranke führt kein Weg an den Dialysepraxen vorbei, in denen Maschinen die Arbeit der geschädigten Nieren übernehmen.

Für die Nephrologen, den Fachärzten für Nierenkrankheiten, sind die Dialysepatienten jedoch ein Verlustgeschäft, wie ein Gutachten nun feststellte: Einer Umfrage unter Nephrologenpraxen zufolge, fallen pro Woche im Schnitt 512 Euro Kosten für einen Dialysepatienten an - die gesetzlichen Krankenkassen zahlen jedoch nur maximal 485,50 Euro.

Diese Obergrenze wurde vor einem halben Jahr neu festgelegt, als die Wochenpauschalen von den Krankenkassen abgesenkt wurden. Die Mediziner fordern nun, dass diese Absenkung überprüft wird.

Nur Daten der gesetzlichen Krankenkassen in Umfrage erfasst

Insgesamt kommen die Dialysepraxen in Deutschland bei rund 50.860 Patienten jährlich auf Kosten von 2,9 Millionen Euro. Im Durchschnitt sind in jeder Praxis drei Ärzte tätig und behandeln 111 Patienten. Erfasst wurden jedoch nur die Daten der gesetzlichen Krankenversicherungen. Diese erstatten insgesamt rund 92,6 Prozent der Kosten - ein weit höherer Betrag als bei anderen Arztpraxen.

Die Diskrepanzen zwischen den Erstattungen der Krankenkassen und den tatsächlichen Kosten ergeben sich daraus, dass die Absenkung auf Basis einer Berechnung des Statistischen Bundesamtes von 2007-2009 beschlossen wurde. Eine Berechnung, die nach Ansicht der Mediziner nur auf zu kleinen Stichproben basierte. Eine neue Berechnung der Kostensituation soll nun Abhilfe schaffen.