Schwangerschaft und Krebs - eine Chemotherapie scheint unbedenklich für das Kind

Von Cornelia Scherpe
16. Februar 2012

Die Diagnose Krebs ist immer ein harter Schlag für die Seele. Gerade für Frauen mit Kinderwunsch oder Frauen, die bereits schwanger sind, ist die Diagnose besonders schlimm. Die erste Frage ist dann, schadet eine Therapie nun dem Kind? In manchen Fällen ist es nämlich nicht möglich, den Start einer Therapie auf den Zeitpunkt nach der Entbindung zu schieben.

Onkologen, also Fachärzte für Krebs, können diese Patientinnen aber nun beruhigen. Eine Chemotherapie scheint unbedenklich für ein ungeborenes Kind zu sein.

Eine Studie kommt zu diesem Schluss, nachdem die Kinder von Frauen, die sich einer Chemotherapie während der Schwangerschaft unterziehen mussten, für viele Jahre medizinisch begleitet wurden. Die Studie läuft zwar noch immer, doch bisher liegen bereits die Daten von 70 Kindern vor. Sieben dieser Kinder hatten nicht nur eine Mutter, die eine Chemo erhalten hatte, sondern extra dazu als Kombi-Therapie eine Radiotherapie. Die regelmäßigen Kontrollen der Kinder zeigten bisher, dass keines von ihnen irgendwelche Anzeichen von Nebenwirkungen entwickelt hatte. Die Krebsbehandlung der Mutter zeigte beim Nachwuchs weder körperliche noch geistige Fehlentwicklungen. Die einzigen leichten Defizite fand man bei den Kindern, die ausgerechnet wegen der Angst vor der Chemotherapie etwas früher auf die Welt geholt wurden. Diese vorgezogene Entbindung hatte den Kindern offenbar mehr geschadet, als ein Mittel gegen Krebs.