Fischölpräparate besser bei Chemotherapie weglassen

Von Jutta Baur
19. September 2011

In der Internet-Ausgabe des Fachblattes "Cancer Cell" haben holländische Experten darauf hingewiesen, dass Fischöl einen negativen Einfluss auf eine Chemotherapie haben kann. So segensreich Präparate auch sind, bei einer Krebsbehandlung machen die enthaltenen Fettsäuren die wuchernden Zellen resistent gegenüber der Therapie.

Bisher war bereits bekannt, dass Chemotherapien bei häufigerer Anwendung immer schlechter anschlugen. Die Wissenschaftler um Emile Voest haben dieses Rätsel gelöst. Einer der meistverwandten Stoffe bei einer Chemotherapie ist Cisplatin. Wird dieser für längere Behandlungszeiten benutzt, bilden die körpereigenen Stammzellen zwei Sorten von Fettsäuren. Bei Versuchen zeigte sich, dass diese die Krebszellen unempfänglich für die Chemotherapie machten. Anscheinend versucht der Körper auf diese Weise einen Schutzmechanismus gegen das chemische Zellgift zu bilden. Die neu gebildeten Fettsäuren - Omega-3 und Omega-6, sind auch in Fischöl-Mitteln vorhanden. Diese werden Krebspatienten gerne verabreicht. Wie Voest mitteilte, muss ein solches Vorgehen ernsthaft überdacht werden.