Mediziner: Wer nach der Diagnose Lungenkrebs das Rauchen aufgibt, lebt länger

Von Frank Hertel
9. Juni 2011

Professor Helmut Teschler ist Ärztlicher Direktor der Ruhrlandklinik am Universitätsklinikum Essen und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin. Er sagt, 70 Prozent der Raucher, die nach der Diagnose Lungenkrebs das Rauchen aufgeben, leben noch nach fünf Jahren. Von denen, die nach der Diagnose weiterrauchen leben nur 30 Prozent nach fünf Jahren. Ähnliche Ergebnisse gebe es bei Krebserkrankungen im Mund-, Nasen- und Rachenraum.

Der Grund hierfür sei, dass der Tabakrauch den Sauerstoffgehalt des Blutes verringere. Dadurch gebe es zu wenig Sauerstoffradikale, die den eigentlichen Effekt der Strahlentherapie weitergeben könnten. Das Rauchen fördere außerdem direkt das Tumorwachstum. Aus seinem eigenen Klinikalltag berichtet Teschler, dass rauchende Lunkenkrebspatienten mehr Schmerzen, mehr Atemnot und mehr Erschöpfungszustände zu erleiden hätten als die Krebspatienten, die nach der Diagnose das Laster aufgegeben haben.