Forschung an maßgeschneiderten Medikamenten gegen Übelkeit bei Chemotherapie

Mittel gegen Übelkeit durch Chemotherapie sind in der Entwicklung

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
9. Februar 2011

Krebspatienten, die eine Chemotherapie erhalten, haben in den meisten Fällen mit einer unangenehmen Nebenwirkung zu kämpfen: Übelkeit. Dies ist auf die vermehrte Bildung des körpereigenen Botenstoffs Serotonin zurück zu führen, welcher sich an bestimmte Rezeptoren im Gehirn bildet und die Übelkeit bzw. den Brechreiz verursacht.

Mittel gegen die spezielle Übelkeit

Betroffenen Patienten werden Medikamente, die die Rezeptoren blockieren, verabreicht, so genannte Anti-Emetika. Doch diese Arzneimittel helfen nur bei zwei Drittel der Patienten, bei dem Rest schlagen sie nicht an. Vielmehr leiden sie unter zusätzlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Verstopfung oder Schwindelanfällen.

An der Universitätsklinik in Heidelberg versuchen Forscher um Dr. Beate Niesler nun herauszufinden, warum dies so ist. Dabei gehen sie von unterschiedlich aufgebauten Bindungsstellen im Gehirn der betroffenen Patienten aus.

Die Deutsche Krebshilfe fördert dazu ein Projekt, um für diese Gruppe von Patienten ein spezielles Arzneimittel herzustellen. "Ziel des aktuellen Forschungsprojektes ist es, in Zukunft wirksame Medikamente gegen Übelkeit für jeden Krebs-Patienten bereitstellen zu können", so Niesler. Insgesamt werden durch die Deutsche Krebshilfe rund 115.000 Euro in dieses Projekt gesteckt.