Neues in der Chemotherapie - winzige "Container" sollen Mittel direkt in die Zellen transportieren

Von Cornelia Scherpe
27. Oktober 2010

Es klingt ein wenig nach Science Fiction, doch Forscher gedenken bald eine völlig neue Methode in die Chemotherapie einzuführen. Sie wollen "Nano-Container" benutzen, die das zellabtötende Mittel direkt in die Krebszellen transportiert. Die aus chemischen Verbindungen bestehenden winzigen Behälter werden zunächst mit dem krebsbekämpfenden Mittel gefüllt. Der Container kann die sonst kaum wasserlöslichen und daher schwer transportierbaren Stoffe einfach in sich aufnehmen, zu den Krebszellen "reisen" und die Mittel direkt in die erkrankten Zellen abgeben.

Die neue Methode könnte die bislang schweren Nebenwirkungen bei der klassischen Chemotherapie erheblich senken. Dinge wie Übelkeit, Erbrechen und starke Immunschwächung werden nämlich nicht vom Wirkstoff hervorgerufen, sondern von der Schwierigkeit diesen zu transportieren. Der Arzt muss dafür Stoffe als Hilfstoffe verabreichen, sonst gelangt das Mittel nicht bis zu den Krebszellen. Der Nano-Container könnte diese Hilfstoffe überflüssig machen und so die Therapie für die Patienten bedeutend risikoärmer.