Krebsmittel in Nanotransporter könnten Chemotherapien effektiver werden lassen

Chimäron-Polypeptid - künstliches Eiweiß für effektivere Chemotherapie

Von Viola Reinhardt
6. November 2009

Eine einmalige Injektion von Krebsmitteln konnte bei Krebsmäusen (Brust-, Eierstock- oder Blutkrebs) den bösartigen Tumor zerstören. Ermöglicht wurde dieses erfolgreiche Ergebnis aufgrund dessen, dass Wissenschaftler der Duke University Chemotherapeutika in Nano-Transporter eingebracht haben und diese auf direktem Wege an die Tumorzellen gelangen konnten.

Chemotherapeutika verlieren an Effektivität

Während die meisten Chemotherapeutika nicht wasserlöslich sind und somit einen Effektivitätsverlust in der Behandlung aufzeigen können, gelang es den Forschern das Bakterium Escherichia coli (E. coli) dahingehend zu verändern, dass es ein künstliches, spezielles Eiweiß mit dem Namen Chimäron-Polypeptid produziert. An diesen Transporter wurde das Krebsmittel geheftet, was zu einer Veränderung der Eigenschaften führt, welches es ansonsten nicht aufzeigen kann.

In den Versuchen wurden den Mäusen entweder das Chemotherapeutikum Doxorubicin selbst oder in der Kombination mit dem Polypeptid gespritzt. Hierbei zeigte sich, dass die Kombination, also die Behandlung mittels eines Nano-Transporters, sich als wesentlich effektiver aufzeigte und zu kleineren Tumoren ebenso führte als auch das Überleben der Mäuse um rund vierzig Tage hervorrief.

Die Nano-Transporter selbst haben die Fähigkeit, sich durch die Blutgefäße, welche den Tumor ernähren, zu bringen und zerfallen dann an diesem Zielort. Dadurch wird der Wirkstoff des Chemotherapeutikums direkt an Ort und Stelle verteilt und lässt somit eine Chemotherapie weitaus erfolgreicher verlaufen, als es die bisherigen Formen tun.

Weitere Forschungsarbeiten in diesem Zusammenhang werden nun folgen und sollen unter anderem die Effektivität dieser Vorgehensweise auch bei anderen Tumoren ermitteln.

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