Blutttransfusionen auf dem OP-Tisch - auch Senioren kommen mit weniger aus

Von Cornelia Scherpe
20. Dezember 2011

Bei einer Operation muss immer ein gewisser Vorrat an Blutkonserven bereit gehalten werden. Da der Patient auf dem OP-Tisch Blut verliert, muss für genügend Ausgleich gesorgt werden. Dabei hat die Erfahrung gezeigt, dass ältere Patienten oft mehr Blutkonserven benötigen als jüngere. Dies ist keineswegs nur ein finanzielles Problem für das Gesundheitswesen. Der Einsatz von Bluttransfusionen lässt das Risiko auf Infektionen steigen.

Tatsächlich steigt das Sterberisiko, je mehr Transfusionen zum Einsatz kommen müssen. Aktuelle Studien geben aber Grund zur Annahme, dass auch ältere Patienten mit der normalen Menge an Ersatzblut auskommen und man daher die Menge zurück schrauben könnte. Bisher wird dann zur Konserve gegriffen, wenn der HB-Wert des Patienten unter zehn Gramm pro Deziliter sinkt. HB-Wert bezeichnet hierbei den Wert des Hämoglobin, also den Wert der Proteine, die den Sauerstoff durch das Blut tragen. Bei Senioren gilt jeder Wert unter zehn als bedenklich. Die aktuellste Studie mit 2.016 Patienten zeigte aber, dass man erst ab sieben Gramm pro Deziliter zum Ersatzblut greifen muss.

Für die Patienten entstehen dadurch keine Risiken. Im Gegenteil: die Gefahr für Infektionen sinkt natürlich, da man erst später zur Bluttransfusion greifen muss.