Infektionsgefahr steigt bei der Transfusion von roten Blutkörperchen

Von Nicole Freialdenhoven
4. Juni 2014

Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) sind im Körper dazu da, Sauerstoff ins Gewebe zu transportieren. Gemeinsam mit den weißen Blutzellen (Leukozyten), den Blutplättchen (Thrombozyten) und Flüssigkeit bilden sie das menschliche Blut. Liegt ein Mangel an roten Blutkörperchen vor, können sie dem Körper mittels Transfusion gezielt zugeführt werden.

Infektionsrisiko bei restriktiver Handhabung der Transfusionen geringer

Allerdings besteht dabei das Risiko einer Infektion, da das Immunsystem auf die Zuführung von roten Blutkörperchen aus Spenderblut mit Abwehr reagiert. Eine Meta-Studie, die die Daten aus 18 verschiedenen Studien auswertete, stellte fest, dass das Infektionsrisiko umso höher ist, je früher die Patienten eine Erythrozyten-Transfusion erhalten. Sie empfehlen daher, einen möglichst restriktiven Umgang mit diesen Transfusionen.

Insgesamt ergab sich bei einer großzügigen Handhabung der Transfusionen ein Risiko von 16,9 Prozent für den Patienten, an einer schweren Infektion wie Blutvergiftung oder Lungenentzündung zu erkranken, während es bei restriktiver Handhabung nur 11,8 Prozent waren. Dies galt vor allem für Patienten, die aufgrund eines Hüft- oder Kniegelenkersatzes oder einer Sepsis behandelt wurden. Bei Patienten auf der Intensivstation oder bei Herzkrankheiten gab es dagegen keine signifikanten Unterschiede.