Maden statt Antibiotika - Wenn Wunden nicht mehr heilen wollen

Von Thorsten Hoborn
14. Juni 2010

Immer mehr Krankheitserreger sind gegen die heutigen Antibiotika resistent, weshalb die jahrtausendalte Madentherapie eine Renaissance erlebt. Die Maden der Fliegenart "Lucilla cuprina" sind äußerst nützliche Tierchen. Sie fressen abgestorbenes und krankes Gewebe, reinigen und desinfizieren offene Wunden und sind oft die letzte Rettung für Amputationspatienten. Die Maden scheiden ein Sekret aus, das wie ein Antibiotikum auf der Wunde wirkt. Nach zwei bis drei Tagen werden die gemästeten Tiere von der Wunde abgelesen und gegen neue ausgetauscht.

Wissenschaftler aus Singapur forschen im Labor der Firma Medifly derzeit an einer Möglichkeit, die antibakteriell wirkenden Fürze der Maden einzufangen und zu einer Art Spray umzuwandeln, welches anstatt der Maden auf die Wunden aufgetragen werden kann.