Israelische Mutter will ihre todkranke Tochter wegen ihres strengen Glauben nicht operieren lassen

Jüdische Mutter ist gegen die Operation ihrer krebskranken Tochter - Gericht entscheidet sich dafür

Von Melanie Ruch
18. Juli 2011

In vielen Religionen steht der Glaube an oberster Stelle, sogar noch weit vor dem eigenen Leben. In Israel wollte eine streng jüdisch gläubige Mutter nun die Operation ihrer eigenen Tochter aus Glaubensgründen verweigern und setzte damit sogar das Leben der 13-Jährigen aufs Spiel.

Mutter ist gegen die erforderliche Operation ihrer krebskranken Tochter

Im jüdischen Glauben ist man der Überzeugung, dass der menschliche Körper zu Gottes Besitz gehört und nicht den Entscheidungen der Menschen unterliegen darf. Vor allem ganz streng orthodoxe Juden verzichten auf Grund dieser Ansichten sogar auf medizinisch notwendige Eingriffe, wie eine alleinerziehende Mutter aus Israel.

Ärzte benötigen Einverständnis der Mutter

Ihre 13-jährige Tochter liegt wegen einer Krebserkrankung im Scheba-Krankenhaus bei Tel Aviv. Schon vor drei Monaten wollten die Ärzte die vom Tumor befallene Hand des Mädchens amputieren, um die Ausbreitung des Tumors zu stoppen, doch die Mutter gab dazu kein Einverständnis. Ihrer Meinung nach müsste ihre Tochter lediglich Beten, Fasten und an ein Wunder glauben, um wieder gesund zu werden.

Selbst als die Ärzte der Mutter klarmachten, dass ein Verzicht auf die Amputation den Tod des Mädchens bedeuten würde, erwiderte die Mutter, dass der Tod immer noch besser sei als die Amputation. Selbst eine Unterhaltung mit ihrem Rabbiner und die Tränen ihrer Tochter konnten sie nicht umstimmen.

Gericht entscheidet sich für Amputation

Wegen der aussichtslosen Lage wandten sich die Ärzte an das Gesundheitsministerium und dort wurde der Fall an das Familiengericht weitergeleitet. Der Richter entschied sich glücklicherweise dazu die Amputation gegen den Willen der Mutter durchführen zu lassen und so das Leben des Mädchens zu retten.

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