Schmerztherapie bei kleinen Operationen noch unterentwickelt

Von Ingrid Neufeld
28. Februar 2013

Die Schmerzforschung fand heraus, dass kleinere Operationen oftmals mehr Schmerzen verursachen als große Eingriffe. Dazu werteten Wissenschaftler über 50.000 Daten aus. 179 verschiedene Operationen wurden zugrunde gelegt.

Die Patienten wurden einen Tag nach der Operation nach ihren Schmerzen befragt. Dabei stellte sich heraus, dass kleine Operationen, wie Mandel- oder Blinddarmoperationen häufig sehr viel mehr Schmerzen nach sich ziehen, als bisher angenommen.

Häufig werden auch wirksame Methoden nicht angewandt. Bei orthopädischen Operationen sind örtlich wirkende Betäubungsmittel besser als Schmerztabletten oder Spritzen. Trotzdem erhielten nur 16 Prozent der Kranken entsprechende Behandlungsmethoden.

Wer eine große OP vor sich hat, kann dagegen unbesorgt sein. Diese Patienten werden schmerztechnisch gut versorgt. Die befragten Erkrankten wiesen ihren Schmerzen einen eher geringen Wert zu. Der Grund liegt möglicherweise darin, dass Schmerztherapien bei solchen Operationen seit langem erprobt sind.

Deshalb wird Patienten empfohlen, mit dem Krankenhaus über eine mögliche Schmerztherapie zu sprechen, bevor sie sich dort zur Operation anmelden.