Midlife Crisis: Wenn Männer mit den Wechseljahren hadern ist die Psyche im Spiel

Von Nicole Freialdenhoven
15. Juli 2013

Probleme mit den Wechseljahren werden meistens eher Frauen zugeschrieben, doch auch Männer leiden unter hormonellen Umstellungen im mittleren Lebensalter. Bei ihnen kommt es dann häufig zu einer allgemeinen abnehmenden Leistungsfähigkeit, aber auch zu einem Rückgang der Libido und sogar zu Erektionsstörungen.

Anders als Frauen, bei denen die weiblichen Hormone in den Wechseljahren abrupt zurückgehen, kommt es beim Mann jedoch eher zu einem schleichenden Rückgang des Testosteronwertes um etwa 1,2 Prozent pro Jahr. Manche Mediziner setzen mit künstlichen Testosterongaben auf die Behandlung der männlichen Beschwerden in den Wechseljahren, doch einer neuen Studie zufolge ist dies nur bedingt hilfreich.

Die Studie, die mehr als 3200 Männer zwischen 40 und 79 Jahren in ganz Europa erfasste, kam zu dem Schluss, dass die Beschwerden eher psychischer Natur sind. Lediglich drei sexuelle Symptome wurden auf den abnehmenden Testosteronspiegel zurückgeführt: Verminderte Libido, eine Abnahme der morgendlichen Erektionen - und Erektionsstörungen. In diesen Fällen kann eine Testosterongabe helfen.

Was die allgemeine Abnahme der Leistungsfähigkeit betrifft und die Zunahme von Konzentrations- und Schlafstörungen, ist jedoch die Psyche gefragt: Männer tun sich schwer damit, ein Nachlassen der Kräfte zu akzeptieren. Sie werden unzufrieden und entwickeln sogar Depressionen - ein klassischer Fall von Midlife Crisis, gegen den künstliche Hormone wenig ausrichten können.