Studie widerlegt die Wirkung des Granatapfel-Extrakts bei Hitzewallungen

Von Cornelia Scherpe
8. August 2012

Viele Frauen leiden während der Wechseljahre an den berühmten Hitzewallungen. Was für die Betroffenen sehr unangenehm ist, wird auf die hormonellen Veränderungen während der Menopause zurückgeführt.

Da hier jeder Körper individuell reagiert, können die Probleme auch unterschiedlich stark ausfallen. Wer sehr unter den Hitzewallungen leidet, der sucht nach Möglichkeiten, diese schnell und einfach zu therapieren. Ein gern genutztes Mittel war dabei bisher das Granatapfel-Extrakt.

Da es sich hier um einen pflanzlichen Wirkstoff handelt, belasten die Patientinnen den Körper nicht unnötig und müssen keine Nebenwirkungen fürchten. Doch wie wirkungsvoll ist das Granatapfel-Extrakt? Dieser Frage ging eine Studie nach und belegt nun, dass es sich bei der gepriesenen Wirkung wohl eher um einen Placeboeffekt handelt.

Untersucht wurden 81 Frauen aus Österreich. Diese befanden sich in der Menopause und wurden nun für drei Monate entweder mit einem Placebo versorgt, oder mit Granatapfel-Extrakt. Es gab täglich zwei Kapseln zum Schlucken. Dabei enthielten die Präparate mit den Granatapfel pro Kapsel 127 Mikrogramm Phytoöstrogene. Das Ergebnis nach den zwölf Wochen war mehr als ernüchternd.

Das Extrakt zeigte zwar eine Wirkung auf die Wallungen, jedoch funktionierte das in der Placebogruppe auch. In der behandelten Gruppe sank die Zahl der Wallungen um 38,7 Prozent. In der Placebogruppe kam man auf 25,6 Prozent, was statistisch gesehen keinen nennenswerten Unterschied macht.

Man muss also davon ausgehen, dass das Granatapfel-Extrakt weder die Häufigkeit von Hitzewallungen reduziert, noch die jeweiligen Schübe weniger intensiv macht.