Ohne Hormone durch die Wechseljahre: Neues Medikament erfolgreich getestet

Von Nicole Freialdenhoven
12. Juni 2014

Frauen, die während der Wechseljahre unter lästigen Begleiterscheinungen wie Hitzewallungen und Schweißausbrüchen leiden, wurden bislang generell mit Hormonen behandelt, die das Absinken des natürlichen Hormonspiegels in der Menopause ausgleichen sollten. Allerdings ist diese Hormonersatztherapie nicht ganz risikolos, da sie im Verdacht steht, das Krebsrisiko zu erhöhen.

Forschern des Brigham and Women's Hospital in Boston gelang es nun zum ersten Mal, ein Medikament gegen Wechseljahresbeschwerden zu entwickeln, das auf Hormone verzichtet.

Die Studie

Die Forscher ließen 339 Frauen mit typischen Beschwerden über acht Wochen lang entweder das Medikament Venlafaxin, Ersatzhormone oder ein Placebo einnehmen. Dabei stellten sie fest, dass die Hormonersatztherapie noch immer die erfolgreichste Behandlungsmethode war, die zu 52,9 Prozent zu einem Rückgang der Beschwerden führte.

Allerdings zeigte sich das Medikament Venlafaxin mit 47,6 Prozent fast ebenbürtig. Selbst bei der Gruppe, die das Placebo erhielt, gingen die Beschwerden um 28,6 Prozent zurück.

Venlafaxin wurde bislang vor allem bei Depressionen und Ängsten eingesetzt, da es direkt im zentralen Nervensystem wirkt. Die Forscher hoffen nun, dass sich das Medikament auch bei Wechseljahresbeschwerden als hormonfreie Alternative eingesetzt werden kann.