Wadenkrämpfe - Ursachen und sinnvolle Behandlung

Im Alltag lassen sich Wadenkrämpfe meist durch ausreichendes Trinken beseitigen

Von Dörte Rösler
4. Februar 2015

Wadenkrämpfe sind unangenehm, meist haben sie aber eine harmlose Ursache. Wer zu wenig trinkt oder beim Sport viel Flüssigkeit verliert, bringt den Mineralstoff-Haushalt aus der Balance.

In der Folge beginnen die Muskeln zu krampfen - besonders nachts. In manchen Fällen steckt aber auch ein ernsthaftes Leiden dahinter. Tipps zur Diagnose und Behandlung.

Was tun bei nächtlichen Krämpfen?

Typischerweise melden sich Wadenkrämpfe in der Nacht. Die Schmerzen lassen den Betroffenen sofort aufwachen, nach einigen Minuten klingen sie dann wieder ab.

Damit die Muskeln nicht weiter krampfen, sollte man die Wade behutsam dehnen. Dazu zieht man die Fußspitze Richtung Schienbein und drückt die Ferse durch. So lange halten, bis der Schmerz nachlässt.

Magnesium hilft - aber nicht immer

Treten die Wadenkrämpfe öfter auf, empfehlen Ärzte meist hochdosiertes Magnesium. Ganz falsch ist dieser Ratschlag nicht, da ein Mangel an Magnesium die Erregbarkeit der Muskeln stört.

Wichtiger als Medikamente ist es jedoch, zu erforschen, wodurch der Mineralstoff-Haushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist. Eine normale Ernährung mit viel Flüssigkeit (Wasser) kann den Mineralstoffbedarf in aller Regel decken. Lediglich Sportler verlieren durch das Schwitzen mehr Salze und sollten diese gegebenenfalls extra zuführen.

Im Alltag zeigt sich deshalb, dass Wadenkrämpfe bereits durch ausreichendes Trinken beseitigt werden können. Speziell ältere Menschen nehmen weniger Flüssigkeit zu sich als ihre Körper benötigt - oder sie verlieren wertvolle Mineralsalze durch Tabletten zur Entwässerung. Auf Dauer bringt dies den Elektrolyt-Haushalt aus der Balance.

Achtung: auch übermäßiger Alkoholkonsum kann den Flüssigkeitshaushalt in Unordnung bringen.

Neurologische Ursachen

Wenn die Wadenkrämpfe von anderen Symptomen begleitet sind, sollten die Betroffenen einen Arzt aufsuchen. Ein zusätzliches Kribbeln in den Beinen weist auf das Restless-Legs-Syndrom hin. Neigen weitere Muskelgruppen zu Krämpfen, kann eine Störung der Nebenschilddrüse dahinter stecken. Aufschluss gibt der Kalzium-Spiegel im Blut.