Locked-In-Syndrom: Kommunikation über die Pupillen möglich

Von Nicole Freialdenhoven
9. August 2013

Menschen, die in einem Wachkoma liegen und sich nicht mehr auf normale Weise verständigen können, haben möglicherweise bald eine Alternative: Eine neue Methode soll helfen, dass sie zumindest einfache Ja/Nein Fragen über ihre Pupillen beantworten können. Ein Team aus Wissenschaftlern verschiedener Universitätskliniken habe diese neue Methode nun entwickelt, bei der unterschiedliche Pupillenreaktionen mit Hilfe eines Computers aufgezeichnet und "übersetzt" werden.

Bei Tests mussten sechs gesunde Probanden mathematische Aufgaben auf einem Bildschirm lösen. Alleine die mentale Anstrengung sorgte bei den Teilnehmern für eine Vergrößerung der Pupillen, womit simple Fragen mit Ja oder Nein beantwortet werden konnten. Anschließend wurden diese Aufgaben mit Menschen wiederholt, die am Locked-In-Syndrom leiden, d.h. die in einem Wachkoma liegen und sich nicht mehr mit anderen Menschen verständigen können.

Auch bei diesen Menschen war es möglich, über ihre Pupillenreaktionen Antworten auf simple Ja/Nein-Fragen zu erhalten. Dabei war kein zusätzliches Training oder eine teure Spezialausrüstung notwendig. Zwar seien noch Nachbesserungen erforderlich, doch auf Dauer könne diese Methode für eine verbesserte Lebensqualität bei den Betroffenen sorgen.