Vorerst bleibt Wachkoma ein heikles Thema

Von Cornelia Scherpe
30. November 2012

In Kanada hatte man einen großen Erfolg feiern können, als es einem Arzt gelungen war, einen Menschen im Wachkoma zu erreichen. Via Hirnscans konnte der Mediziner eine Kommunikation herstellen, indem er gezielt Reize im Raum einsetzte und dabei die Gehirnaktivität des Patienten gemessen hatte.

Der Mann wurde zum Beispiel gefragt, ob er Schmerzen habe und er solle bei einem "Ja" in Gedanken durch seine Wohnung gehen. Bei einem "Nein" jedoch solle er sich einfach einen Tennisball vorstellen. Beide Gedanken aktivieren verschiedene Hirnareale und so konnte der kanadische Neurowissenschaftler dies verfolgte und die Antwort "Nein" als die gegebene ermitteln. So zeigte sich, dass ein gewisses Bewusstsein auch bei diesem Wachkomapatienten vorhanden sein muss.

Auch wenn die Angehörigen aller Betroffenen nun neue Hoffnungen haben, bleibt die Suche nach dem Bewusstsein dieser Patienten weiterhin ein extrem heikles Thema. Nicht jeder Patient, bei dem man die Diagnose Wachkoma ausspricht, ist wirklich noch bei Bewusstsein. So gibt es beispielsweise Fälle, in denen das Gehirn nach einem Unfall oder durch eine Krankheit derart beschädigt ist, dass vielleicht die körperlichen Funktionen aufrecht erhalten werden können, doch jegliches Bewusstsein bereits ausgelöscht ist.

Diese Wachkoma-Fälle öffnen sogar noch die Augen, doch es steht keine durch einen Geist gesteuerte Handlung mehr dahinter. Für Ärzte ist es allerdings fast unmöglich zu sagen, bei wem noch das Bewusstsein aufblitzt und bei wem nicht.

Genau das macht jeden Fall von Wachkoma zu einer heiklen Angelegenheit. Die nun neu angewandte Suche mittels Hirnscans könnte das in Zukunft aber ändern.