Amantadin hilft nicht nur bei Parkinson - Medikament bessert Wachkoma

Wie eine Studie herausgefunden hat, kann Amantadin auch bei schweren Kopfverletzungen helfen

Von Cornelia Scherpe
7. März 2012

Amantadin ist ein Medikament, das eigentlich Menschen mit Parkinson verschrieben wird. Die genaue Wirkweise ist allerdings noch nicht ganz bekannt. Ursprünglich wurde das Mittel gegen die Asiatische Grippe auf den Markt gebracht, doch es zeigte sich schnell, dass es sehr wirksam gegen Parkinson ist. Und der enthaltene Wirkstoff scheint noch viel mehr zu können, als man bisher angenommen hat.

Amantadin heilt beschädigte Neuronen

So wurde nun in einer Studie belegt, dass Amantadin Menschen helfen kann, die sich durch schwere Kopfverletzungen im Wachkoma befinden. Es heilt die beschädigten Neuronen und hilft dem Patienten so, sein Schädel-Hirn-Trauma schneller zu überstehen. Amantadin steigert die Freisetzung von Dopamin und diese Wirkung hilft gegen die Hirnverletzungen wie die Studie mit 184 Patienten zeigte.

Amantadin bewirkt eine beständige Verbesserung

Sie alle lagen nach schweren Kopfwunden im Wachkoma und wurden nun für einen Monat mit Amantadin oder einem Placebo behandelt. Dabei zeigte sich bei den tatsächlich Therapierten eine eindeutige Besserung ihres Zustandes.

Ihr Wert auf der DRS, der Disability Rating Scale, verringerte sich. Dabei handelt es sich um eine Skala, die das Bewusstsein von 0 für "völlig wach" bis zu 29 für "extrem vegetativer Status" misst. Die Punkte der mit Amantadin Behandelten besserten sich im Schnitt jede Woche um 0,24 Punkte.