Per EEG-Methode kann man mit einigen Wachkoma-Patienten kommunizieren

Bei drei von 16 Wachkoma-Patienten zeigten sich im EEG die gleichen Gehirnströme wie bei den gesunden Kontrollpersonen

Von Frank Hertel
14. November 2011

Wissenschaftlern der Universität Western Ontario in Kanada ist es abermals gelungen, mit Wachkomapatienten auf einfache Art zu kommunizieren. Darüber berichtet das Fachmagazin "The Lancet" in seiner neuesten Ausgabe.

Die Kanadier wenden ein Elektro-Enzephalogramm (EEG) an und messen die Hirnströme von Wachkomapatienten, nachdem sie etwa dazu aufgefordert wurden, sich vorzustellen, dass sie die rechte Hand heben. Bei drei von 16 Wachkomapatienten zeigten sich daraufhin im EEG die gleichen Gehirnströme wie bei den 16 gesunden Kontrollpersonen, die die selbe Aktion durchführen sollten.

EEG kann im Gegensatz zum MRT auch bei Metall im Körper angewendet werden

Die kanadischen Wissenschaftler fordern, die EEG-Methode weltweit einzusetzen, weil sie viele Menschenleben retten könnte. Sie betonten, dass diese Methode nicht nur viel kostengünstiger sei als das MRT-Verfahren (MRT= Magnetresonanztomograf), sondern auch bei Metallteilen im Körper angewendet werden könnte, was beim MRT nicht geht.

Viele Wachkomapatienten wären aufgrund von Autounfällen im Krankenhaus und hätten daher auch oft Metallteile im Körper, so die Forscher. Die bildgebende MRT-Methode ist offenbar die gängige Praxis bei der medizinischen Beurteilung von Wachkomapatienten.