Patienten im Wachkoma - PET kann möglicherweise Erwachen voraussagen

Von Nicole Freialdenhoven
22. April 2014

Bei Patienten, die im Wachkoma liegen, stellen sich die Angehörigen stets die bange Frage, ob ihre Lieben irgendwann wieder einmal aufwachen werden. Möglicherweise können sogenannte PET-Scans - die Positronen-Emissions-Tomographie - ihnen eine Antwort geben. Zu diesem Schluss kamen belgische Wissenschaftler der Coma Science Group in Lüttich, die eine Studie mit insgesamt 126 Patienten durchführten, die aus ganz Europa nach Belgien gebracht worden waren.

Stoffwechsel-Aktivitäten können Hinweise auf Minimal Conscious State geben

Sie konnten mit Hilfe der PET sichtbar machen, welche Bereiche im Gehirn Glukose aufnehmen, d.h. in welchen Bereichen der Stoffwechsel aktiv ist. Zeigen sich Aktivitäten, weist dies darauf hin, dass sich der Patient im "Minimal Conscious State" (MCS) befindet und zwischendurch immer mal wieder das Bewusstsein erlangt. Sind jedoch keine oder nur geringe Stoffwechselaktivitäten zu beobachten, lässt dies auf den persistierenden vegetativen Status (PVS) schließen, bei dem ein Aufwachen unwahrscheinlich ist.

Im Verlauf der Studie wurde die Diagnose bei 13 von 41 Patienten mit PVS auf MCS revidiert und von diesen 13 Patienten erwachten im Laufe der nächsten 12 Monate tatsächlich 9 aus dem Wachkoma.

Die Forscher empfehlen daher den standardmäßigen Einsatz des PET zur besseren Unterscheidung zwischen MCS und PVS um genauere Prognosen zu ermöglichen.