Vorsicht beim Umgang mit Abführmitteln

Eine längere Anwendung kann zu einem Gewöhnungseffekt und folglich zur Darmträgheit führen

Von Cornelia Scherpe
28. Januar 2013

Wenn die Verdauung einmal aus dem Gleichgewicht ist und sich eine Verstopfung über mehrere Tage hinzieht, gehen viele Menschen in die Apotheke und kaufen sich ein Abführmittel. Auch in der Reiseapotheke für den Urlaub haben viele ein solche Flasche dabei. Dies ist auch völlig unbedenklich, wenn man damit nur gelegentlich auftretende Verstopfungen behandelt. Anders wird es, wenn jemand auf Dauer dieses Problem hat und sich über Wochen oder gar Monate selbst therapiert.

Gewöhnungseffekt mit Folgen

Fakt ist, dass Abführmittel beim normalen Gebrauch nicht gefährlich sind. Sie können aber zu einer gewissen Form der Abhängigkeit führen. Wer sich regelmäßig auf die Tropfen verlässt, der sagt dem eigenen Verdauungssystem, dass es sich auf die Mithilfe der Medikamente verlassen kann.

Das wiederum kann bei längerer Anwendung zu einem Gewöhnungseffekt führen. Der Magen und der Darm vertrauen darauf, dass die Mittel eingesetzt werden und entwickeln eine Trägheit. So kann es zu einem Teufelskreis kommen.

Ursachen abklären lassen

Damit man in diesen gar nicht erst hinein gerät, sollte man beim Umgang mit Abführmitteln Vorsicht walten lassen. Die Vergabe der Mittel sollte man kritisch überwachen und bei zu häufigem Einsatz einmal zum Arzt gehen und mit ihm dieses Problem besprechen. Es ist wichtig, dass die Ursache von chronischen Verstopfungen gefunden wird.

Mögliche Auslöser einer Verstopfung

Oft sind es unscheinbare Auslöser, wie etwa das zu seltene Wassertrinken. Wer nicht mindestens 1,5 Liter am Tag trinkt, der bekommt aufgrund der Eindickung des Kots schnell eine Verstopfung. Auch der Mangel an Ballaststoffen in der Ernährung kann Schuld sein. Selten können aber auch ernstere Erkrankungen wie eine Nervenstörung oder Krebs vorliegen.