Bei Verstopfung hilft die Stimulation der Spinalnerven am Rückenmark

Die Stimulation der fünf Nerven im Sakralabschnitt verhilft zu häufigerem und weniger zeitaufwendigem Toilettengang

Von Cornelia Scherpe
21. Oktober 2011

Eine Verstopfung kann viele Ursachen haben. Manche Menschen trinken zu wenig, sodass der Stuhl verhärtet, andere leiden an Stoffwechselstörungen. Zum Beispiel kann ein Mangel an Kalium dazu führen, dass man den Darm nicht entleeren kann. Natürlich können auch organische Schäden im Darmtrakt vorliegen.

Um eine "Obstipation", so der medizinische Fachbegriff für Verstopfung, zu behandeln, kann eine Stimulation der Spinalnerven am Rückenmark helfen. Diese insgesamt fünf Nerven befinden sich im Sakralabschnitt unseres Rückenmarks und werden daher auch Sakralnerven genannt. Die neue Stimulationstechnik soll künftig zum Einsatz kommen, wenn Standardverfahren keine Wirkung zeigen.

Neurostimulator sorgen für häufigeren Stuhlgang

45 Probanden in verschiedenen Kliniken der EU erklärten sich bereit, sich einen Neurostimulator implantieren zu lassen. Das Gerät sorgt dafür, dass die Nerven am Rückenmark permanent stimuliert werden. Nach 28 Monaten liegen nun die Studienergebnisse vor.

Im Durchschnitt konnten die Teilnehmer vorher nur 2,3 Mal in der Woche den Darm entleeren. Nun ist der Durchschnitt auf 6,6 Mal in der Woche gestiegen. De Probanden gaben auch an, insgesamt weniger Zeit für den Toilettengang benötigt zu haben. Die Dauer sank im Durchschnitt von 10,5 Minuten auf 5,7 Minuten.