Öfter mal verstopft? Eine spezielle Unterleibsmassage kann Erleichterung bringen

Neben einer gezielten Ernährung und regelmäßiger Bewegung hilft eine Selbstmassage des Perineums

Von Nicole Freialdenhoven
10. April 2015

Wer häufiger unter Verstopfung leidet, kann sich möglicherweise mit einer sogenannten perinealen Akupressur Erleichterung verschaffen, einer Massage der Dammregion. Gemeint ist damit die auch als Perineum bezeichnete Region zwischen dem Anus und den äußeren Geschlechtsorganen, die vor allem aus Muskeln besteht.

Studie zur Akupressur

Forscher der University of Los Angeles testeten ihre Theorie an 100 freiwilligen Teilnehmern, die regelmäßig unter Verstopfung litten und über mindestens zwei Symptome klagten: Dazu gehörten

  • harter Stuhl,
  • eine unvollständige Entleerung,
  • der Zwang zum starken Pressen oder
  • weniger als drei Sitzungen pro Woche.

Die Hälfte der Teilnehmer wurde lediglich darüber aufgeklärt, dass zum Beispiel eine ballaststoffreife Ernährung und regelmäßige Bewegung die Beschwerden lindern könnten, während der andere Hälfte zusätzlich auch die Selbstmassage des Perineums beigebracht wurde. Anschließend sollten sie diese über vier Wochen hinweg zuhause bei sich ausprobieren. Nach Ablauf des Studienzeitraums klagte die Massage-Gruppe weit seltener über Verstopfung als die Vergleichsgruppe.

Ernährung, Bewegung und Massage

72 Prozent gaben an, dass ihr Stuhl wieder lockerer oder weicher war und dass es ihnen besser gelang, eine Obstipation zu vermeiden. Die Forscher vermuten, dass eine perineale Akupressur dabei hilft, die Muskeln in dieser Region zu entspannen und verhärtete Kotballen aufzubrechen. Sie raten Internisten daher, diese Selbstmassage zusätzlich zu anderen Ratschlägen wie mehr Bewegung und gesündere Ernährung zu empfehlen.